Das Deutsche Sportabzeichen beim TV Heidelsheim

Motiviert bis in die Haarspitzen

Bei der Sportabzeichenabnahme beim TV Heidelsheim demonstrieren auch Polizeibewerber ihre Kraft und Ausdauer

Bruchsal. Sport verbindet die Generationen. Bei der Sportabzeichenabnahme des TV Heidelsheim auf dem örtlichen Sportplatz wird das derzeit besonders deutlich. Die Jungen eines Handballteams treten zum Sprint an. „Zieh durch, los“, feuert ein Zwölfjähriger seinen Kumpel Unter dem strengen Blick von lautstark an. Der Läufer saust über die Piste und schiebt ganz professionell seinen Kopf beim Zieleinlauf über die Linie.

Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordinationsvermögen stellt auch Martin Roos unter Beweis. Er bekam das bronzene Sportabzeichen zum ersten Mal im Alter von 13 Jahren. Sein Bruder machte damals das Sportabzeichen für den Polizeidienst. „Mein Bruder versprach mir, mir den beliebten Adidas Roma Sportschuh zu kaufen, wenn ich auch das Sportabzeichen schaffe“, erinnert sich der Bruchsaler. An das Tragegefühl der Schuhe denkt er gerne zurück. Im Alter von 66 Jahren ist seine Motivation heute eine andere. „Es geht mir nun um den Gesundheitsaspekt, die Freude am Leben und den Stolz, es geschafft zu haben“, sagt er. Conny Petermann, Erste Polizeihauptmeisterin und Einstellungsberaterin vom Polizeipräsidium Karlsruhe, beobachtet bei den Terminen interessiert die anwesenden Polizeibewerber. Sie sind bei der Sportabzeichenabnahme ebenfalls dabei und absolvieren ihre Ausdauerläufe: 800 Meter für die unter 18-Jährigen und 3.000 Meter für alle ab 18 Jahren.

Ausdauerläufe sind Bestandteil des Sporttests

Diese Läufe sind Bestandteil des Sporttests im Auswahlverfahren bei der Polizei Baden-Württemberg. Das Sportabzeichen in Bronze oder besser ersetzt den im Auswahlverfahren vorgeschriebenen Sporttest, wobei die Laufleistung im Ausdauerlauf in Silber abgelegt werden muss. Wieder schallen Anfeuerungsrufe über den Sportplatz, dieses Mal von den Eltern der Polizeibewerber. „Diese tolle Stimmung und den Ehrgeiz auf der Bahn muss man selbst erlebt haben“, sagt Conny Petermann. „Für den 3.000- Meter-Lauf habe ich fünf Monate trainiert. Die Hitze war heute die größte Herausforderung“, berichtet Laetitia Hauser. Die Bruchsalerin ist froh, dass sie in der vorgeschriebenen Zeit das Ziel erreicht hat. „Mein Freund ist mitgelaufen und hat mich motiviert“, erzählt sie. Auch Michelle Wiesner, ebenfalls Polizeibewerberin, ist höchst motiviert. „Der Standweitsprung als Kraftnachweis war schwierig. Daher habe ich spontan zum ersten Mal auf den Medizinballweitwurf umgeschwenkt und es hat auf Anhieb geklappt“, sagt die Karlsruherin und freut sich über ihr gutes Ergebnis. Marek Beer aus Marxzell- Pfaffenrot hatte Schwierigkeiten mit seiner Kraft. „Wir trainieren gezielt, damit das Sportabzeichen bis Oktober zum Auswahlverfahren in trockenen Tüchern ist“, sagt seine Mutter Jeannette Beer.

Auf dem Platz geben auch Martin Wachter und Otto Deckert als Prüfer des Badischen Sportbunds alles. Ihnen ist bei ihrer Arbeit etwas aufgefallen: „Heutzutage haben schon Kinder Koordinationsprobleme, gefolgt von Defiziten bei der Kraft und der Ausdauer.“

Claudia Pospieszczyk

Bei Prüfer Martin Wachter (rechts) probiert sich Polizeibewerberin Michelle Wiesner am Standweitsprung. Foto: Claudia Pospieszczyk

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