Bewegungspass
Der Bewegungspass ist ein Projekt initiiert durch das Landratsamt Karlsruhe, des Sport und Schulamt Karlsruhe gemeinsam mit dem Sportkreis Bruchsal und dem Badischen Turnerbund.
Vereine können nach einer Schulung in einer Kooperation mit Kindergärten ein Bewegungsangebot (Bewegungspass) im Kindergarten und/oder Verein durchführen.
Der Bewegungspass gibt Eltern, Kitas und Sportvereinen eine Orientierung bei der Bewegungsförderung. Zielgruppe sind alle Kinder zwischen zwei und sieben Jahren in der Stadt und im Landkreis Karlsruhe - zunächst in den Kitas und zusätzlich Kinder und Eltern über die Sportvereine. Insgesamt können auf diese Weise bis zu 10.000 Kinder über ihre zentralen Lebenswelten erreicht werden.
Bewegungs-Pass
Zentrales Instrument des Projektes ist der "Bewegungs-Pass" - ein Heft, das alle Kinder bekommen und das sie die gesamte Kindergarten-Zeit über begleiten kann. In ihm werden zur Orientierung acht Bewegungsfertigkeiten in vier Schwierigkeitsgraden dargestellt und erläutert. Jede Bewegungsfertigkeit ist einem Tier zugeordnet. Eine passende Spielesammlung unterstützt das Erlernen der Fertigkeiten. Für jede erlernte Bewegungsfertigkeit erhält das Kind einen Drachenaufkleber für seinen "Bewegungs-Pass". Er lässt sich problemlos mit seinen Übungen und Spielformen in den Kita- oder Vereinsalltag integrieren.
Spielesammlung und Materialtasche
Die Bewegungseinheiten werden ergänzt durch eine Spielesammlung und eine Materialtasche, die jeder Teilnehmender einer Schulung kostenlos erhält. Durch diese Tasche sind die Kitas mit sportpädagogisch erprobten Materialien ausgestattet. Spielesammlung und Tasche verbleiben bei den Kitas und stehen ihnen auch nach Beendigung der Projektzeit zu Verfügung.
Erziehungsfachkräfte werden geschult
Erziehungsfachkräfte der teilnehmenden Kitas oder Übungsleitungen von Sportvereinen können sich für eine der kostenlosen Schulungen anmelden, welche über die Projektleitung ausgeschrieben werden. Im Rahmen der sechsstündigen Schulung werden die Teilnehmenden mit den ausgewählten Bewegungsfertigkeiten, den Materialien und der Spielesammlung vertraut gemacht. Sie erfahren Wichtiges über den Hintergrund des "Bewegungspasses" und seine Umsetzungsmöglichkeiten in ihren Einrichtungen. Hierfür stehen in Stadt und Landkreis Karlsruhe insgesamt vier Multiplikatorinnen zur Verfügung.
Wer hat´s erfunden?
Entwickelt und erprobt wurde das Projekt vom Amt für Sport und Bewegung der Stadt Stuttgart. Andere Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg können mit der Stadt Stuttgart eine Nutzungsvereinbarung abschließen und den Bewegungspass für ihre eigenen Land- und Stadtkreise anpassen und umsetzen.
Hintergrund und Einbindung
Ausgehend von den besorgniserregenden Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen und der Schuleingangsuntersuchungen der Gesundheitsämter zu den motorischen Fähigkeiten von Kindern haben sich die Kommunalen Gesundheitskonferenzen von Stadt und Landkreis Karlsruhe mit der Thematik beschäftigt. 2013 wurden in beiden Gremien Handlungsempfehlungen verabschiedet zur Förderung von Bewegung im Setting Kindertageseinrichtungen. Die Gremien der Kommunalen Gesundheitskonferenz des Landkreises Karlsruhe empfahlen in der Folge, Bausteine zu entwickeln, diese Handlungsempfehlungen im Landkreis Karlsruhe umzusetzen. In der Stadt Karlsruhe gaben zuletzt die wissenschaftlichen Erkenntnisse der MoMo-Studie 2018 (https://www.sport.kit.edu/MoMo/index.php) sowie die Ergebnisse des Sportforums 2017 am KIT mit den Empfehlungen, Bewegung, Spiel und Motorik möglichst früh im Leben eines Kindes zu fördern und beispielsweise das Programm "Bewegungswelt Karlsruher Kindergarten" um neue Bausteine zu erweitern, den Anstoß für das Projekt "Bewegungspass".
Projektleitung
Geleitet wird das Projekt "Bewegungspass" von einer Steuerungsgruppe. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz für den Landkreis, der Koordinierungsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz der Stadt Karlsruhe sowie des Schul- und Sportamts der Stadt Karlsruhe.